• Erhalten und fördern -

    Lebensgrundlage Artenvielfalt

  • Vogelschutz -

    in der Region und auf dem Zugweg

  • Wasser -

    Balance in einer ausgewogenen Landschaftsentwicklung

 

Neue Lebensräume für den Schwarzstorch

Karl Kaus Stiftung setzt zusammen mit dem NABU Niedersächsisches Artenschutzprogramm um

Er ist einer der heimlichsten Vögel in Niedersachsen und deutschlandweit nur noch selten anzutreffen – der Schwarzstorch (Ciconia nigra). Als schwarz gefiederter Verwandter des Weißstorches ist er genau wie dieser auf feuchte und nasse Lebensräume angewiesen. Er braucht zusätzlich aber ruhige ausgedehnte und alte Wälder, in denen er brütet und seine Jungen aufzieht. Gegen Störungen ist er dabei sehr empfindlich, und das ist sein großes Problem. In ruhigen und versteckt liegenden, aber offenen Flach- oder Fließgewässern suchen die Vögel ihre Hauptnahrung - Fische und Amphibien – vor allem auch zur Aufzucht ihrer Jungen.
Wo gibt es noch solche unzerschnittenen Räume in unserer häufig trocken gelegten und landwirtschaftlich intensiv genutzt Landschaften? Aus diesem Grund hat sich das Niedersächsische Umweltministerium zum Ziel gesetzt, über ein landesfinanziertes Artenschutzprogramm diesem Vogel zu helfen.

In Niedersachsen ist u. a. im Wendland in den Gebieten des Projektbüros Mittlere Elbe der Karl Kaus Stiftung für Tier und Natur potenzieller Lebensraum vorhanden. Daher kam eine Kooperation mit dem NABU Landesverband Niedersachsen zustande, der innerhalb dieses Landesprogramms die Organisation und Umsetzung für maßgeschneiderte Projekte zur Stärkung der Schwarzstorchpopulation in Niedersachsen übernommen hat. „Im Raum Schnega gab es immer wieder Beobachtungen des Schwarzstorches, aber schon lange keine Brut mehr“, informierte Hans-Jürgen Kelm, Vorsitzender der Avifaunistischen Arbeitsgemeinschaft Lüchow-Dannenberg. So beschloss man das Gemeinschaftsprojekt zwischen dem NABU, der Avifaunistischen Arbeitsgemeinschaft, den Grundstückeigentümern Herrn Weinlig-Hagenbeck und dem BUND Lüchow-Dannenberg sowie der Karl Kaus Stiftung. Die Stiftung in Trebel ist sehr erfahren, wenn es in der Region um die Entwicklung von Nass- und Feuchtlebensräumen geht. Daher hat sie die Bauorganisation und Überwachung der Arbeiten übernommen.

Im November letzten Jahres konnte nun mit Artenschutzmitteln des Landes Niedersachsen ein rund 2.800 m2 großes Gewässer für den Schwarzstorch angelegt werden. Die insgesamt etwa 11.000 Euro teure Baumaßnahme hat sich mit Wasser gefüllt und bisher gut entwickelt. Bei der Bodenabfuhr halfen örtliche Landwirte mit PS-starker Technik auf dem wegen der nassen Witterung weichen Untergrund. Die Freihaltung der Fläche wird durch Beweidung gewährleistet, so dass dieser neu entstandene Nahrungsbiotop für die Schwarzstörche und andere Wasservögel langfristig nutzbar bleibt. Es profitieren natürlich auch andere wassergebundene Tier- und Pflanzenarten, wie z. B. Amphibien oder eine typische Ufervegetation; Arten, die aufgrund der großflächigen Entwässerung unserer Landschaft immer mehr zurückgedrängt werden.

Dank Projekten wie diesem bei Schnega gibt es mittlerweile wieder etwa 60 brütende Schwarzstorchpaare in Niedersachen. „Nun hoffen wir für die kommende Brutsaison, dass die Schwarzstörche des Wendlandes "ihr" neues Gewässer bald mit in ihre Nahrungsausflüge einbeziehen werden“, sagt Eckart Krüger von der Karl Kaus Stiftung.
Der NABU Landesverband, der BUND, die Karl Kaus Stiftung und die an dieser Maßnahme beteiligten Einzelpersonen arbeiten bereits an weiteren Projekten, um dem Schwarzstorch und anderen Arten ein großflächiges Netzwerk an zusätzlichen geeigneten Lebensräumen bieten zu können.

Kontakt:
Karl Kaus Stiftung für Tier und Natur
Projektbüro „Mittlere Elbe“
Eckart Krüger
29494 Trebel
05848 - 98 15 40 oder

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