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Mauerseglerschutz: Hauseigentümer engagieren sich

Bremen - Ein Trupp Mauersegler jagt am sommerlichen Abendhimmel in wildem Verfolgungsflug tief über die Dächer. In Sekundenbruchteilen verschwindet einer von ihnen im schnellen Anflug fast unbemerkt unter einer Dachpfanne, wo er seit Jahren zwischen Mai und Juli seine Jungen aufzieht. Dann geht es über den Winter wieder nach Afrika. Mauersegler sind so für viele Menschen Inbegriff des Sommers. Doch ihre Bestände nehmen insbesondere durch Gebäudesanierungen und damit einhergehenden Brutplatzverlusten ab.

Die Karl Kaus Stiftung für Tier und Natur hat in diesem Jahr mithilfe vieler Bremer Bürger schon über 70 Quartiere in der Stadt schaffen können. So wurden am Mittwoch gleich 18 neue Nistmöglichkeiten in der Hemelinger Straße im Stadtteil Peterswerder montiert, mit finanzieller Unterstützung vom Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, Bremen, sowie einer kostenfreien Arbeitsbühne von der Firma mateco. „Wir freuen uns über die vielen Anfragen, und dass erste Schutzansätze fruchten“, zieht Diplom-Biologe Henning Kunze Bilanz zum Stiftungsprojekt „Schutz von Gebäudetieren“. „Bei einer rund 50jährigen Mauersegler-Kolonie an einem zu sanierenden Bunker im Stadtteil Walle wurden Ersatzquartiere angebracht, die die Vögel nun inspizieren“, berichtet Kunze.

Dies ist alles umso wichtiger, da bei den zahlreichen Gebäudesanierungen in Bremen immer noch sehr viele Brutplätze trotz gesetzlichen Schutzes verloren gehen, meist aus Unwissenheit. An praktisch jedem Haus muss bei Sanierungen mit dem Vorkommen zum Beispiel von Mauerseglern, Haussperlingen oder Fledermäusen gerechnet werden, insbesondere jetzt in der Bruthochsaison. Viele Bauherren und Baufirmen scheuen jedoch noch das Thema. „Unbegründet!“, betont Kunze und motiviert: „Wir beraten kostenlos und zeigen, dass man ohne eigene Einschränkungen mit wenig Aufwand schnell und viel für den gesetzlich vorgeschriebenen Schutz der Tiere nachhaltig tun kann, ohne dass dies Einfluss auf das Erscheinungsbild des Gebäudes hat.“ Hinzu kommt, dass Fassaden nicht verschmutzen, Straßentauben keine Chance haben, sich anzusiedeln, und keine Folgekosten oder -arbeiten nötig sind.

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