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Überwinternde Fledermäuse werden gerettet

Draußen ist Hochwinter mit tiefem Frost und geschlossener Schneedecke. Aber drinnen in der Scheune liegt die Temperatur bei wenigen Graden über Null. Ausbauarbeiten sind im Gange. Die Arbeiter öffnen eine Holzverschalung und stoßen zwischen der Dämmwolle plötzlich auf einen leblos wirkenden, kleinen braunen Körper: eine Fledermaus! Sie hält dort Winterschlaf. Was ist zu tun?

Die Anwesenheit von Fledermäusen im oder am Haus bleibt sehr häufig unbemerkt. Und so kann es vorkommen, dass man bei Bauarbeiten z. B. plötzlich auf ein Winterquartier stößt. Fledermäuse sind streng geschützt und außerordentlich störungsempfindlich. Bei Störung im Winterschlaf tritt durch das Aufheizen der Tiere ein unter Umständen lebensbedrohlicher Energieverlust ein.

Solche und ähnliche kritische Situationen lassen sich vermeiden, wenn man entsprechende Bauarbeiten außerhalb des Winters und der sommerlichen Aufzuchtzeit, also in den Herbst legt. Dann sind auch keine brütenden Vögel wie Mauersegler oder Haussperling direkt bedroht. Ohnehin ist zu empfehlen, dass ein Fledermausexperte im Vorfeld der Baumaßnahme das Gebäude auf ein Vorkommen hin untersucht. Der Regelfall ist aber, dass man diese Möglichkeiten bisher nicht kannte und dann plötzlich Fledermäuse findet. Wichtig ist in diesem Falle die sofortige Unterbrechung der Bauarbeiten und die Verständigung der Naturschutzbehörde. Die Tiere werden - so ist die Erfahrung - in der Regel aus ihrem Winterschlaf erwachen und sind dann teils sehr mobil.

Im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg gibt es einen besonderen Service für Mensch und Tier. Das Projektbüro Mittlere Elbe der Karl Kaus Stiftung für Tier und Natur hat hier die Aufgabe einer regionalen Fledermauskoordinationsstelle übernommen und kann in Notfällen helfen.

Projektleiter Eckart Krüger und Biologin Heide Filoda sind die Tage sehr bemüht, schnell Hilfe zu leisten. Die gefundenen Fledermäuse werden in speziellen Transportkästen zu einem gerade fertiggestellten, sicheren Überwinterungsquartier - einem ehemaligen Mühlenkeller - gebracht. Zunächst verbleiben die Fledermäuse in der geöffneten Transportkiste, bis sie sich selbst einen Hangplatz im Keller gesucht haben. Über 30 Tiere sind so schon gerettet worden.

Im Notfall ist das Projektbüro der Karl Kaus Stiftung zu erreichen per Telefon oder E-Mail. Weitere Informationen gibt es zudem über die Projektwebsite.

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