• Erhalten und fördern -

    Lebensgrundlage Artenvielfalt

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    in der Region und auf dem Zugweg

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    Balance in einer ausgewogenen Landschaftsentwicklung

 

Kraniche gerettet und ausgewildert

Die Vulkaneifel ist ein bekanntes Durchzugsgebiet für Kraniche. Jedes Jahr können die Eifeler das Spektakel der in den Süden ziehenden und aus dem Süden wiederkehrenden Schwärme beobachten – unverwechselbar rufen die Kraniche lauthals während des Fluges. In den letzten 6 Monaten sind leider zwei Kraniche auf ihrem Weg verunglückt:

Im November 2020 wurde ein Jungkranich, an seinem noch braunen Kopf zu erkennen, im Kölner Raum aufgegriffen. Dehydriert und erschöpft fand er einige Tage später, nach Erstversorgung durch eine andere Auffangstation, seinen Weg zur Wildvogel-Pflegestation nach Kirchwald. Zum Glück erholte er sich innerhalb weniger Wochen und durfte wieder ausgewildert werden.
Es bestand nur ein Problem: die Kraniche waren schon alle weggezogen. Die Experten vom Kranichschutz Deutschland wussten Rat – in der niedersächsischen Goldenstedter Moorniederung bei Vechta überwintern jedes Jahr einige Gruppen Kraniche. So machte sich das Team der Wildvogel-Pflegestation aus der Eifel auf den langen Weg, mit dem Jungkranich im „Gepäck“. Das Team wurde in Vechta von den Kranichschützern empfangen und zur Kolonie geführt, wo wir den Jungkranich erfolgreich freilassen konnten.

Im Februar 2021, als die Kraniche verfrüht aus dem Süden zurückkamen, fand sich ein weiterer Bruchpilot, diesmal ein erwachsenes Tier, in der Obhut der Wildvogel-Pflegestation wieder. Dieser Kranich war im Nebel in einem Dorf auf dem Marktplatz notgelandet und zu schwach, um sich seinen Fluggefährten wieder anzuschließen. Dieser Kranich war wesentlich nervöser als der Jungkranich vom Vorjahr. Es zeichnete sich schnell ab, dass sein Zugdrang so groß war, dass er sich in der Wildvogel-Pflegestation nicht erholen würde. Ein weiterer Anruf beim Kranichschutz bestätigte die Vermutung: der Vogel muss so schnell wie möglich einer Kolonie zugeführt werden, denn allein kann er nicht bleiben. Das Team machte sich also erneut auf den Weg nach Vechta, wo es, wieder mit der kompetenten Hilfe der Kranichschützer, eine Kolonie finden konnten. Der Kranich schloss sich seinen Artgenossen sofort an und begann zu fressen – und das Team der Wildvogel-Pflegestation konnte erleichtert wieder in die Eifel fahren.

Diese Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, dass sich Experten fachübergreifend beraten und zum Wohl der Vögel mit anderen Pflegestellen und Tierschutzorganisationen zusammenarbeiten.

Die KARL KAUS STIFTUNG unterstützt die Wildvogel-Pflegestation Kirchwald seit Jahrzehnten bei ihrer wertvollen Arbeit.
 

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