Kiebitz-Bruten: schneller als der Osterhase
Die Kiebitze sind mal wieder die schnellsten. Einige haben Balz, Nestbau und Begattung schon in den letzten Wintertagen erledigt und sitzen nun bequem auf ihren Gelegen. Andere basteln noch an der Nestmulde herum und legen noch die Eier. Vier Eier in einem Nest werden als "Vollgelege" bezeichnet.
Mit dem Frühling ist auf den feuchten Wiesen im Bremer Blockland, in der Wümmeniederung oder im Niedervieland wieder das bunte Leben zurückgekehrt. Drei Monate lang wird man nun die auf der Roten Liste der Brutvögel stehenden Kiebitze, Brachvögel, Rotschenkel und Uferschnepfen wieder überall hören und sehen, - überall dort jedenfalls, wo der BUND Landesverband Bremen und die Landwirtschaft seit Jahren erfolgreich ihr „freiwilliges Gelege- und Kükenschutzprogramm“ betreiben. Alle Brutplätze der Wiesenvögel werden systematisch gesucht und bei der maschinellen Wiesenbearbeitung geschont. Wenn später die Küken schlüpfen, werden andere Tricks angewendet, damit bloß der Nachwuchs nicht ins Mähwerk oder unter den Reifen gerät. Eine arbeitsintensive, aber sehr erfolgreiche Team-Arbeit.
"Auch auf die quälende Frühjahres-Trockenheit ist man beim BUND vorbereitet", sagen Arno Schoppenhorst, Projektleiter und Birgit Olbrich, zuständig für die Schutzgebietsbetreuung. Denn Solar-Pumpen heißt das Zauberwort. Mit denen werden dann Wiesen oder trockene Blänken bewässert … eben so, wie es diese vielerorts aussterbenden, im Bremer Raum aber noch zahlreich erhalten gebliebenen Vögel zum Überleben brauchen.
Die KARL KAUS STIFTUNG unterstützt seit vielen Jahren dieses erfolreiche Wiesenvogel-Schutzprojekt. Durch dieses Projekt ist der Bremer Raum deutschlandweit eines der wenigen Regionen, in denen es noch gleichbleibende, teils positive Brutbestandsentwicklungen bei dieser gefährdeten Vogelgruppe gibt.