Lebensraum Wald
Keine Fledermaus lebt ausschließlich im Wald. Dennoch spricht man von Waldfledermäusen, da der Wald als Quartier- und Jagdgebiet eine wichtige Rolle spielt. Der Große Abendsegler besiedelt gern verlassene Spechthöhlen und zieht dort auch die Jungen groß. Andere Arten, wie die Mopsfledermaus, suchen ihr Quartier hinter loser Rinde.
Hiesige Wälder
Die Göhrde ist mit rund 10.000 ha eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Die Wälder stocken auf sandig-kiesigen und grundwasserfernen Endmoränen. Große Bereiche sind durch Kiefern geprägt. Mittendrin liegt das NSG „Breeser Grund“ – eines der Untersuchungsgebiete. Reste eines früheren Hutewaldes prägen diese parkähnliche Landschaft mit einzeln stehenden etwa 300jährigen Traubeneichen, Buchen und offenen Heideflächen. Hier konnte unter anderem der Kleine Abendsegler bestimmt werden. Diese Fledermausart ist in Niedersachsen vom Aussterben bedroht.
Die Lucie ist ein etwa 1.800 ha großes Waldgebiet zwischen Lüchow und Dannenberg. Auf grundwassernahen Talsanden, vereinzelt auch auf Niedermoorböden wachsen strukturreiche Kiefernwälder neben größeren Eichen-Birken- und Erlenbeständen. Hier gab es Hinweise auf eine Wochenstube der Mopsfledermaus, außerdem wurde eine überwinternde Mopsfledermaus entdeckt. Diese Art ist in Deutschland extrem selten und vom Aussterben bedroht.
Der Gain in der Landgraben-Dumme-Niederung im Süden des Landkreises ist etwa 180 ha groß. Auf nassen bis frischen Lehm- und Mergelböden wechseln sich Erlenbrüche mit Traubenkirschen-Erlen-Eschenwäldern, reichen Eichen-Hainbuchenwäldern und Waldmeister-Buchenwäldern ab. Der Gain ist sehr wasserreich. Er wird von der Dumme und dem Clenzer Mühlenbach durchflossen, außerdem gibt es einige Flachgewässer. Im Gain wurden zehn verschiedene Fledermausarten bestimmt – darunter die hiesige Kleinste, die Mückenfledermaus.
>> Informationstafel Waldgebiet Gain